Ob im Supermarkt oder im Tante-Emma-Laden um die Ecke. Mittlerweile kannst du deine eigenen Behälter von Zuhause zum Einkaufen mitnehmen oder gar Behälter ausleihen. Indem du es dir einfach in die Box packst bzw. packen lässt, verhinderst du eine Menge an unnötigem Verpackungsmüll.
Wurst- und Käsetheke
In einigen Supermärkten kann der Kunde seine eigenen Behälter zum Kauf von Käse, Wurst, Fleisch und Fisch mitbringen und diese an der Fleisch- oder Käsetheke anmelden.
Auch immer mehr Metzgereien bieten an, die selbst mitgebrachte Frischhalte- oder Aufbewahrungsbox zu füllen.
Der Kunde legt seine Box dann geöffnet auf ein spezielles Tablett, der Verkäufer/die Verkäuferin nimmt das Tablett entgegen und legt die gewünschte Menge des Produktes hinein. Anschließend gibt er/sie das Tablett dem Kunden zurück und dieser verschließt seine Box wieder selbst. Der Kassenbon wird auf die Box geklebt.
Man sollte nur immer darauf achten, dass die mitgebrachten Mehrwegbehälter auch gereinigt und sauber sind.
Eine weitere Option sind Unverpackläden, die es bereits in immer mehr Städten und Ortschaften gibt.
In diesen Läden werden Lebensmittel, sowie andere Produkte für den Alltagsgebrauch, ohne (Einweg-)Verpackung angeboten.
Dadurch lässt sich eine große Menge an Plastik- und anderem Verpackungsmüll vermeiden, der immer öfter durch Littering in die Umwelt gelangt und Tiere und Menschen gleichermaßen gefährden kann. Auch CO2-Emissionen werden so eingespart, da Plastik meist auf Basis des endlichen Rohstoffs Erdöl gewonnen wird.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Supermärkten werden die Produkte beim Einkauf im Unverpacktladen in eigens mitgebrachten Behältnissen wie Schraubgläsern oder Stofftüten transportiert.
Vor dem Befüllen werden die eigenen Gefäße gewogen. Viele Lebensmittel werden in sogenannten „Bulk Bins“ an der Wand oder einem an einem Regal montierten Behälter gelagert. Von diesen können sich Kunden die gewünschte Menge in ihre mitgebrachten Gefäße füllen. Andere Produkte werden beispielsweise mit kleinen Schaufeln abgefüllt. An der Kasse werden die Behälter schließlich erneut gewogen und deren Leergewicht abgezogen – anders als im Supermarkt zahlst Du also nicht für die Verpackung mit, sondern ausschließlich für die erworbenen Lebensmittel.
Produkte im Unverpacktladen
In Unverpacktläden können eine Vielfalt an Lebensmitteln und anderen Produkten eingekauft werden.
Neben festen Lebensmitteln, wie Nüssen, Nudeln oder Getreide, können auch flüssige Produkte erworben werden. So können Kundinnen und Kunden Öl, Essig oder Flüssigseifen in mitgebrachte Flaschen füllen. Für Eier oder Käse eignen sich mitgebrachte Kartons oder Papier.
Generell lässt sich mit einigen Maßnahmen viel Müll vermeiden.
So kann Obst oder Gemüse wie Salat und Äpfel auch in den allermeisten Supermärkten oder auf dem Wochenmarkt in mitgebrachte Stoffbeutel gepackt werden, statt sie in Plastikverpackungen zu kaufen. In Bio-Märkten lassen sich manche Lebensmittel wie Müsli oder Getreide häufig ebenfalls abfüllen oder werden bereits in Mehrweggläsern angeboten.
Auch wer Lebensmittel in großen Mengen kauft, kann Müll vermeiden. Reis, Nudeln oder Linsen können bei manchen Herstellern direkt in 5- oder 25kg-Säcken gekauft oder bestellt werden und sind lange haltbar. Hier lohnt es sich, gemeinsam mit Freundinnen und Freunden, Familie oder Nachbarinnen und Nachbarn größere Mengen zu bestellen, um Geld zu sparen und gleichzeitig Verpackungsmüll zu reduzieren.
Auch wenn die meisten Bürgerinnen und Bürger ihre Lebensmittel in Einkaufsläden oder auf Märkten erwerben, steigt die Zahl derer, die online Lebensmittel bestellen, kontinuierlich an.
Auch beim umweltbewussten Online-Einkauf lohnt es sich vor der Bestellung die entsprechenden Anbieter zu vergleichen. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Online-Shops, die in ihrem Sortiment größtenteils verpackungsfreie, aber auch fair gehandelte und biologische Produkte anbieten. So lassen sich dort nicht nur Lebensmittel, sondern auch Alltagsgegenstände wie Hygieneprodukte, Haushaltsgeräte oder Bücher bestellen.
im Supermarkt ausleihen
Immer mehr Supermärkte werben mit dem Angebot der Verwendung von Mehrwegbehältnissen wie Frischhalte- oder Aufbewahrungsboxen, beim Kauf von Fleisch, Wurst oder Käse, um die bisherigen Einwegtüten und -folien zu ersetzen.
Der Kunde bezahlt, wenn er das erste Mal eine Box/Dose verwendet, je nach Größe vier oder fünf Euro als Pfand. Beim nächsten Einkauf wirft er die benutzte Box/Dose in eine Art Sammelständer und bekommt dafür kostenlos wieder eine frische mit. Die benutzten Behälter werden in einer Spülmaschine vor Ort gereinigt.
Eine flächendeckende Einführung dieses Systems wäre ein großer Fortschritt in der Vermeidung von Verpackungsmüll.
für Pausenbrote und Co
Aluminium- und Frischhaltefolie aus Plastik waren teils nicht wegzudenken. Jetzt gibt es endlich eine nachhaltige und vor allem gesunde Alternative: Frischhaltetücher aus Bienenwachs.
Das tägliche Pausenbrot, aufgeschnittenes Gemüse und Obst oder offene Schüsseln im Kühlschrank, können mit dem Bienenwachstuch genauso praktisch eingewickelt und abgedeckt werden. Eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative. So gelangt auch weniger Plastik über deine Nahrungsmittel in deinen Körper.
Für die Tücher gibt es bereits viele tolle Hersteller und Anbieter. Achte am besten auch darauf, dass die Tücher aus Bio-Produkten und in Deutschland produziert wurden.
Mit dem Trend „Food-to-go“ geraten immer mehr Einwegverpackungen und Einwegbecher in Umlauf. Die Langzeitstudie „Wahrnehmung von Sauberkeit und Ursachen von Littering 2005 bis 2017“, der Berliner Humboldt-Universität, bestätigt diesen Trend.
So haben laut Studie zum Beispiel „Take-Away-Verpackungen“ als Littering-Objekt von 6 Prozent in 2008 auf 20 Prozent in 2017 zugenommen. Grund dafür soll laut der Studie die Zunahme des Angebots an Produkten in Einwegverpackungen im Einzelhandel sein, aber auch in der Systemgastronomie und den Supermärkten. Laut der Studie der Humboldt-Universität sollen die Hauptverursacher von Littering junge Erwachsene zwischen 21 und 30 Jahren sein, gefolgt von Jugendlichen (14 bis 20 Jahre) und älteren Erwachsenen (über 50 Jahre).
Als Gründe für das achtlose Wegwerfen wurden in der Studie häufig Bequemlichkeit, Faulheit und Gleichgültigkeit genannt. Bei den genannten Gründen spielen Unterschiede zwischen Geschlecht, Bildung, Wohnort oder Wohndauer der Probanden keine signifikante Rolle.
Quelle: Studie „Wahrnehmung von Sauberkeit und Ursachen von Littering“, HU Berlin 2017.