Schon wieder ist etwas kaputtgegangen: die Kaffeemaschine liefert nur noch Kaltgetränke, der Staubsauger will nicht mehr saugen, der Laptop nicht mehr hochfahren. Doch anstatt die Sachen gleich wegzuwerfen und etwas Neues zu kaufen, gibt es eine sinnvolle Alternative: den Besuch in einem Repair-Café.
In Deutschland fallen jährlich 1,8 Millionen Tonnen Elektroschrott an, wovon mehr als die Hälfte illegal über den Hausmüll oder sogar draußen in der Natur entsorgt wird. Um diese Mengen an Elektromüll zu vermindern, sind Repair-Cafés eine gute Anlaufstelle. Dinge zu reparieren macht Spaß, spart Geld, ist nachhaltig und schont die Umwelt. So werden weder Ressourcen noch CO2 für die Produktion neuer Gegenstände verschwendet. Und möglicherweise kann die Lebensdauer Deines Gerätes nach erfolgreicher Reparatur sogar verdoppelt werden.
Auf den Seiten https://www.repaircafe.org und https://www.reparatur-initiativen.de kannst du ganz leicht nachschauen, ob es ein Repair-Café in Deiner Nähe gibt. Zu den Öffnungszeiten kannst du den defekten Gegenstand mitbringen und diesen zusammen mit einem Reparateur wieder instand setzen.
Da der Andrang bisweilen sehr groß sein kann, ist eine Vorabanmeldung durchaus empfehlenswert, aber nicht unbedingt notwendig. Die Ratschläge und Hilfen von den Reparateuren im Café sind natürlich kostenlos. Für die Reparatur sind die üblichen Werkzeuge und kleine Ersatzteile, wie Schalter, Stecker, Kabel oder Nähgarn oft vorhanden. Lediglich spezielle Ersatzteile, die eventuell benötigt werden, musst du selbst besorgen und bezahlen. Und solltest du Spezialwerkzeug haben, kannst du dieses auch gerne mitbringen.
Du interessierst dich für Repair-Cafés, hast aber nichts, was repariert werden muss?
Kein Problem – Du kannst auch vorbeikommen, um dir das Repair-Café einmal anzusehen. So kannst du bei einer Tasse Kaffee oder Tee mit Reparaturexperten und anderen Besucher*innen ins Gespräch kommen, oder Dir mit Hilfe von Büchern übers Reparieren und Heimwerken neues Wissen aneignen. Und wenn du selbst Erfahrung mit der Reparatur von bestimmten Gegenständen hast, freuen sich andere garantiert über Deine Hilfe.
Elektro- und Elektronikgeräte erleichtern unseren Alltag. Doch der Trend hin zu immer mehr Geräten mit immer kürzerer Nutzungsdauer wirkt sich negativ auf die Umwelt aus.
Schon bei der Herstellung werden wertvolle Ressourcen benötigt, deren Gewinnung oft unter katastrophalen Bedingungen für die Menschen und die Umwelt in den Abbauländern stattfindet. So gelangen beim Abbau der Ressourcen nicht selten große Mengen an Zyanid und Quecksilber ins Ökosystem. In Deutschland werden jährlich 2,4 Millionen Tonnen Elektronik in Umlauf gebracht, gleichzeitig fallen rund 1,8 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Davon werden 57 Prozent illegal entsorgt oder exportiert.
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