Millionen von alten Handys liegen ungenutzt in Deutschland’s Schubladen – dabei stecken in den alten Geräten Rohstoffe wie Gold, Kupfer und Silber, die allesamt recycelt werden können. Deswegen: Kram’ dein altes Mobiltelefon hervor und bring’s zur Handysammelstelle deiner Region. Mit dem Erlös deiner Abgabe unterstützt du gleichzeitig Umwelt- und Sozialprojekte.
Aus Sicht des Umweltschutzes sollten Mobiltelefone möglichst lange genutzt werden, da ein großer Teil der CO2-Emissionen bei deren Produktion entstehen. Auch der Ressourcenverbrauch ist durch die große Menge an Neugeräten immens. Dabei gibt es einfache und bequeme Möglichkeiten, nicht mehr genutzte, defekte oder irreparable Handys und Smartphones umweltgerecht zu entsorgen oder zu spenden. An vielen Orten stehen hierfür Handy-Sammelboxen bereit. Diese werden im Allgemeinen von Organisationen in Kooperation mit den Telekommunikationsunternehmen zur Verfügung gestellt und in öffentlichen Einrichtungen oder Geschäften aufgestellt. Durch die Kooperation erhalten die sammelnden Organisationen eine Vergütung für die eingesammelten Handys. Mit diesen Einnahmen werden dann beispielweise Sozial- oder Umweltschutz-Projekte unterstützt.
Vor Einwurf in die Sammelbox sollten SIM- und Speicher-Karte aus dem Gerät entfernt und fest verbaute interne Speicher soweit wie möglich gelöscht werden (siehe FAQ: Was passiert mit den persönlichen Daten?). Auch sollten aus Sicherheitsgründen bei herausnehmbaren Akkus die Pole mit Isolier- oder Klebeband abgeklebt und diese dann wieder in das Gerät eingesetzt werden, um Kurzschlüsse auszuschließen. Bitte beachte, dass nicht herausnehmbare Akkus im Gerät verbleiben müssen. Weitere Informationen erhältst du zum Beispiel beim kommunalen Entsorger oder bei der Stiftung ear sowie beim Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V.:
Herausgeberstiftung elektro-altgeräte register, ear: https://e-schrott-entsorgen.org/
Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V.: https://www.bde.de/presse/faq-lithium-ionen-akkus/
Wenn du selbst eine Handysammelaktion in Deiner Schule, Deinem Verein oder Deinem Geschäft starten möchtest, kannst du die entsprechenden Sammelboxen bei diesen Organisationen bestellen. Bei der Aufstellung der Box ist darauf zu achten, dass sie an einem beaufsichtigten Ort aufgestellt wird. Dies soll einen unberechtigten Zugriff auf die Box verhindern. Im Anschluss kann die gefüllte Box kostenfrei versandt werden. Entsprechende Informationen dazu sind auf den Webseiten der einzelnen Anbieter zu finden.
Eignen sich die gesammelten Handys zur Wiederverwendung, können sie leicht aufbereitet werden. Der Prozess der gesetzlich vorgegebenen Vorbereitung zur Wiederverwendung umfasst neben der Datenlöschung auch den Austausch defekter Teile oder eine „kosmetische“ Behandlung. So gelangen rund zehn Prozent der abgegebenen Geräte wieder in den Verkauf. Ist dies nicht möglich oder unrentabel, werden die Geräte recycelt. Durch den Recyclingprozess können wertvolle oder seltene Metalle wie Kupfer, Silber, Gold, Platin oder Palladium zurückgewonnen und wiederverwendet werden.
Standorte der Handy-Sammelboxen
Falls dir keine Standorte für Handy-Sammelbox bekannt sind, findest du die Handysammelstellen von NABU, DUH und missio auf der Karte dieser Homepage.
Beim Kauf eines Handys besteht zudem die Möglichkeit, ein gebrauchtes oder generalüberholtes Gerät zu kaufen. Außerdem solltest du beim Erwerb eines neuen Handys darauf achten, dass sich das Produkt einfach reparieren lässt. Informationen zu solchen Handys bieten Labels wie der Blaue Engel oder das Umweltzeichen EPEAT.
Weitere Informationen:
Die Herstellung von Smartphones hat weitreichende Auswirkungen auf Mensch und Natur. Bereits beim Herstellungsprozess entstehen rund 75 Prozent der CO2-Emissionen.
Ein Grund dafür ist, dass für die Produktion neuer Geräte wertvolle metallische Rohstoffe wie Gold, Silber oder Palladium benötigt werden, deren Abbau die Umwelt stark belastet. Aber auch weitere Metalle wie Eisen, Kupfer, Aluminium, Nickel und Zink sowie weitere Stoffe wie Indium oder Tantal werden für die Herstellung von Handys und Smartphones gebraucht.
Um an die wertvollen Metalle zu gelangen und Tagebaue anzulegen, werden oftmals Lebensräume zerstört, und für das Lösen der Edelmetalle aus dem Gestein giftige Stoffe verwendet. Nicht selten gelangen diese Lösungsmittel in die Gewässer mit der Folge, dass Ökosysteme mit enormen Mengen an Zyanid und Quecksilber vergiftet werden. So wurden beispielsweise auf den indonesischen Inseln Bangka und Belitung beim Zinnabbau Wald- und Wasserflächen zerstört und dadurch Tier- und Pflanzenarten bedroht.